Code & Poetry

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit digitaler Literatur. Ich schreibe Bots und Programme, die Literatur generieren und suche immer nach neuen Möglichkeiten mithilfe von Technologie interessante Texte zu erstellen.


Auf dieser Seite präsentiere ich einige Projekte, die ich in der Vergangenheit umgesetzt habe. Falls Sie Interesse an einem Vortrag oder Workshop zu diesem Thema haben, finden sie weitere Details unter "Workshops & Vorträge".

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ELOQUENTRON3000

Lyrik auf Social Media ist nichts Neues. Autor*innen wie Rupi Kaur, Max Richard Lessmann und Julia Engelmann veröffentlichen seit Jahren auf der Plattform Instagram ihre Texte. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Gedichte, die so gestaltet sind, dass sie in einer sehr kurzen Zeitspanne gelesen werden können. Man spricht dabei auch von „Instapoesie“ – eine Zusammensetzung aus den Begriffen „Instagram“ und „Poesie“.


Das Programm Eloquentron3000 stellt den Versuch dar, diese Art von Lyrik automatisch zu generieren. Seit April 2018 werden auf dem Instagram-Account @Eloquentron3000 Gedichte veröffentlicht, die von einem Bot geschrieben wurden. Die Texte werden von der Autorin Selina Seemann grafisch aufbereitet, sodass sie sich visuell an andere Werke der Instapoesie annähern. Er wurde bereits im Technischen Museum Wien Ausgestellt und eine Variante von Eloquentron3000 steht in der Staatsbibliothek Hamburg in der Borchert Box.


Das Programm kann auf Wunsch Gedichte zu bestimmten Themen generieren. So lässt sich von den Nutzer*innen u.a. zwischen Natur-, Liebes- oder auch Weihnachtslyrik auswählen. Auch Parameter wie Zeilenzahl und die Anzahl der zu generierenden Gedichte können bestimmt werden. Darüber hinaus lassen sich die Gedichte auch personalisieren, sodass Name, Geburtstag und Geschlecht mitberücksichtigt werden.


Nachdem eine Anfrage an das Programm gestellt wurde, wählt dieses aus einer Datenbank Versbau-steine, in denen Leerstellen markiert sind. Beispielsweise: „[Name], deine Liebe ist so [Adjektiv] wie [Substantiv]“. Je nach angeforderter Gedichtform und Zeilenzahl wählt es eine bestimmte Anzahl von Versen zum gewünschten Thema aus und ordnet sie entsprechend an. Als nächstes füllt das Programm die Leerstellen. In dem oben genannten Beispiel setzt es für „[Namen]“ den Namen ein, der in der

Programmoberfläche zuvor eingegeben wurde. Die Adjektive in der Datenbank wurden mithilfe einer Sentimentanalyse1 nach Polarität von negativ nach positiv sortiert. Je nachdem wie positiv oder negativ der Vers sein soll, wird ein Adjektiv an die entsprechende Leerstelle gesetzt. Die Substantive sind in Ober- und Unterkategorien sortiert. So kann bei einem Substantiv der Kategorien „Natur“ und „Tier“ das Wort „Salamander“ eingesetzt werden, wenn nur die Oberkategorie „Natur“ angegeben ist, kann auch das Wort „Bachlauf“ vorkommen. So ergibt sich eine eigene poetische Grammatik.


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Weitere Projekte

In Zukunft werden hier weitere Projekte folgen. Einige Projekte, die in Zusammenarbeit mit Elias Hirschl entstanden sind, können auf der Seite plaintxt.lol betrachtet werden.

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